Abteilung C – Schutzdienst

Schutzdienst: beste Lehrzeit für Hund und Mensch

Unbenannt8Schutzdienst, die Königsdisziplin der Hundearbeit, ist kein Selbstzweck und soll auch nicht nur dazu dienen, bestimmte Aufgaben mit Hilfe eines Tiers zu erledigen. Schutzdienst ist auch eine der Grundvoraussetzungen für die Erhaltung der Rasse in ihrer bisherigen Qualität. Dabei stellen weder die Ausbildung noch der Sport selbst eine Gefahr für andere dar. Eher ist das Gegenteil richtig: Gerade der sportlich aktive, im Schutzdienst sichere und energische Hund zeigt sich Menschen gegenüber als gutartig und friedlich. Er kann sich im Schutzdienst-Sport austoben – und genau das schafft die Ausgeglichenheit, die von dem Tier gefordert wird.

Die Voraussetzung einer gezielten Schutzhundausbildung beruht deshalb immer auf dem inneren Zusammenhang zwischen Triebveranlagung, Belastbarkeit und Selbstsicherheit. Eine wichtige Rolle spielt dabei die ererbte Freude an der Auseinandersetzung, nicht zu verwechseln mit Aggression und Schärfe. Belastbarkeit, die andere Voraussetzung, setzt physische Robustheit voraus, Gesundheit und damit auch die körperliche Fähigkeit zu Leistung. Als Selbstsicherheit werden die Fähigkeit und der Wille, auch in kritischen und gefährlichen Situationen zu helfen, gewertet. Sind diese Eigenschaften in einem Junghund erkannt, eignet er sich voraussichtlich für eine Schutzhundausbildung – vorausgesetzt, auch seine Belastbarkeit erlaubt das anstrengende Training. All das richtig einzuschätzen, ist Aufgabe und Leistung des Besitzers und Ausbilders.

Ausbildung zum Schutzhund – das ist für viele Hundesportler die Krönung ihres Zusammenlebens mit dem Tier an ihrer Seite. Hier kann der Hund mehr als Kunststückchen machen, ist ein anderer als nur der amüsante Begleiter, nicht nur ein daneben lebendes Stück Naturersatz. Schutzhunde sind beste Familienmitglieder aus eigenem Wollen und mit eigenem Urteilsvermögen.

Erfahrene Ausbildungswarte in des GHSV Holzhausen – Greifenstein stehen bei der Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite und bereiten die Hundeführer und ihre Tiere auf die Schutzhundprüfung vor, die später von Leistungsrichtern abgenommen wird. Die Schutzhundprüfung umfasst die Sparten Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst.

Schutzhundausbildung

Es ranken sich immer wieder viele Fragen um die
Schutzhundausbildung, z.B.:

  • Wird der Hund beim Schutzdienst „scharf gemacht“?
  • Was genau passiert eigentlich beim Schutzdienst Kann auch mein Hund ein Schutzhund werden?

Zunächst einmal muss unbedingt zwischen der Schutzhundausbildung im sportlichen Sinne und der Ausbildung im „Exekutivschutz“ (Polizei, Zoll, usw.) unterschieden werden. In den Hundesportvereinen wird ausnahmslos Schutzhundausbildung im sportlichen Sinne betrieben.

Grundsätzlich müssen wir feststellen, dass beim Schutzdienst im sportlichen Sinne kein Hund scharf gemacht wird. Der Sporthund wird ausschließlich auf das Beuteobjekt, nämlich den „Schutzdienstarm“ fixiert, dabei handelt es sich um eine Attrappe, die im Alltagsgeschehen nicht vorkommt. Im Gegensatz dazu erhält ein Diensthund, beispielsweise der Polizei, eine „Mann Ausbildung“.

Die Masse aller Verhaltensweisen des Hundes lassen sich den vier großen Motivationen zuordnen, die den klassischen Trieben entsprechen. Dieses sind:

Nahrungsaufnahme – Fortpflanzung – Angriff – Flucht

Übrigens haben diese Triebe auch für den Menschen Gültigkeit!

Für die Triebe in der Schutzhundausbildung wurden
folgende Begriffe etabliert:

Nahrungsaufnahme  —–>  Beuteverhalten
Angriff                            —–>  Aggressionsverhalten
Flucht                             —–>  Meideverhalten

Die Verhaltensweisen der Fortpflanzung werden für die Schutzhundausbildung nicht
genutzt.

Sicherlich haben Sie mit Ihrem Hund schon einmal Stöckchen oder Ball gespielt und Ihr
Tier hatte große Freude daran, hinter diesen Gegenständen herzulaufen, sie einzufangenUnbenannt35
und anschließend zu apportieren. Die Bewegung (z.B. eines Spielzeugs) weg vom Hund ist der spezifische Reizauslöser für sein Beuteverhalten. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich bei dem Beuteobjekt um ein Stöcken, ein Ball oder um den so genannten Schutzdienstärmel handelt. Dieses Verhaltensrepertoire des Hundes ist natürlich und vorprogrammiert. Kann der Hund sein Beuteverhalten nicht ausleben, fehlt ihm ein wesentlicher Teil der artgerechten Haltung.

Und was ist mit der Aggression? Auch sie ist der natürlicher Trieb eines jeden Hundes. Daher ist es die Aufgabe des Hundeführers, das Unbenannt10Aggressionsverhalten seines Tieres zu kontrollieren, damit es nicht zu unerwünschtem Verhalten kommt. Während der Schutzhundausbildung bekommt der Hund nicht immer seine Beute, das ruft Frustration hervor, auf die er mit aggressivem Verhalten reagiert. Der Schutzdiensthelfer stellt hier einen Kontrahenten dar, mit dem das Tier um seine Beute kämpft. Wie in der Natur bedient sich der Hund dabei einer Reihe von Verhaltesweisen, wie beispielsweise Drohgebärden und Imponiergehabe. Das Verbellen des Schutzdiensthelfers ist z.B. eine solche Drohgebärde. Insgesamt ist der Schutzdienst ein ritualisierter Kampf zwischen Hund und Helfer.

Eine weitere Anforderung an den Foto-HNUEGGGX (Small)Schutzhund stellt der dritte Triebbereich, das Meide-verhalten, dar. Hier lernt der Hund, ein für ihn angenehmes Verhalten auf Kommando des Hundeführers zu unterlassen (auslassen der Beute; des Ärmels). Er muss also in Konfliktsituationen gehorchen und sich den Kommandos seines „Rudelführers“, also Ausbilders, absolut unterwerfen.

Insgesamt wird bei der Ausbildung zum Schutzhund sehr viel Wert auf den Wechsel zwischen den einzelnen Trieben gelegt.

Gehorsam, Nervenstärke und Selbstbeherrschung des Hundes werden in Belastungssituationen immer wieder überprüft.

Aus diesen gewonnenen Erkenntnissen resultiert, dass nicht jeder Hund für die Ausbildung zum Schutzhund geeignet ist.

Es kommen nur solche Hunde in Frage, die ein normales Sozialverhalten, ein ausgeglichenes Wesen, Nervenstärke und Gehorsam bewiesen haben. Um diese Anforderungen sicher zu stellen ist jeder Schutzhundprüfung eine Begleithundprüfung vorgeschaltet.

Die Schutzhundausbildung gliedert sich in die folgenden drei Disziplinen:

1. Fährte (siehe Fährtenhundausbildung)
2. Unterordnung (siehe Begleithundausbildung)
3. Schutzdienst (siehe oben)